1125 Jahre Ortschaft Uehrde

888 N CHR bis 2013 N CHR

NÄCHSTE VERANSTALTUNG IN UEHRDE
26 Apr.
JHV TSV Uehrde 2024
26.04.2024 19:00
24 Mai
Königsschießen
24.05.2024 19:00
JUBILÄUMSTASSE

Jubiläumstasse Uehrde

Preis: 10,00 EUR

Erhältlich bei Rudolf Wollrab, Winnigstedter Str. 15, 38170 Uehrde

Klostergut „Krügerhof“

Klostergut „Krügerhof“

 

Im Jahre 1947 übertrug die damalige Hofbesitzerin Erna Krüger, geb. Oehlmann, ihren landwirtschaftlichen Betrieb, den Krügerhof in Uehrde, unter Zustimmung ihres Ehemannes Wilhelm Krüger im Wege der Schenkung dem Allgemeinen Hannoverschen Klosterfonds. Die Bewirtschaftung des Hofes behielt sich die Schenkerin bis zu einem von ihr, im Fall ihres Vorversterbens von ihrem Ehemann zu bestimmenden Zeitpunkt vor.

Anfang der 70er Jahre lernte Herr Krüger den Landwirt Fritz Heins kennen und schätzen. Die Familie Heins bewirtschaftete bis 1945 einen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb von damals 250 ha mit intensiver Vieh- und Pferdezucht in Gumtow, Kreis Kyritz in Brandenburg. Dieser Betrieb wurde 1945 enteignet und die Familie musste, wie viele andere auch, ihre Heimat Hals über Kopf verlassen. Herr Krüger schlug meinen Großvater der Klosterkammer als Pächter vor und so kam es 1972 zum ersten Pachtvertrag über den „Krügerhof“ in Uehrde. Teil der Vereinbarung war, dass alles lebende und tote Inventar von Herrn Krüger durch den Pächter übernommen wurde.

Das Klostergut „Krügerhof“ in Uehrde bildet in vielerlei Hinsicht eine Ausnahme zum sonstigen landwirtschaftlichen Stiftungsvermögen der Klosterkammer Hannover. Zuallererst ist es kein klassischer „Gutshof“ sondern ein typischer großbäuerlicher Hof im Braunschweiger Land.

Karl Heins, Sohn des Fritz Heins, war ab 1974 Mitpächter des Klostergutes. In den 70er Jahren wurden sehr umfangreiche Gebäudeabrisse und -reparaturen durchgeführt, zudem wurden unzählige Drainagen erneuert oder repariert. Die restlos verarmten Böden wurden aufgedüngt und durch intensiven Gemüseanbau wieder „in Schwung“ gebracht. Viele dieser Dinge wurden allein durch den Pächter geleistet. Ende der 70er bis Anfang der 80er Jahre wurden Dächer neu gedeckt, ein großer Maschinenschuppen abgerissen und ein neues Mehrzweckgebäude errichtet. Im ehemaligen Kuhstall wurde neben moderner Werkstatt, eine für damalige Verhältnisse moderne Getreidetrocknung und -lagerung integriert. Genau in diese Zeit fällt auch ein relativ großer Wachstumssprung. Die Acker- und Wiesenflächen vom Landwirt Hilgendag in Winnigstedt wurden durch die Klosterkammer gekauft. Im Gegenzug musste Karl Heins den Hof mit großem Gutshaus, ein 2 Familienhaus sowie sämtliches lebendes (insgesamt ca. 140 Kopf Rindvieh) und totes Inventar nach Schätzwerten übernehmen. So kam es, dass Uehrde noch einige Jahre gemolken hat. Als der damalige Melkermeister 1983 sein Ruhestandsalter erreicht hatte, wurde das Vieh endgültig abgeschafft. Auch in den Gemarkungen Berklingen und Klein Vahlberg kamen in dieser Zeit einige Flächen hinzu, die durch Kauf der Klosterkammer erworben wurden. Ab Mitte der 80er Jahre kamen dann immer wieder kleinere Einheiten durch Kauf der Klosterkammer hinzu, so dass aus den ursprünglich 150 ha des Herrn Krüger heute rund 315 ha Klostergutflächen unterm Pflug worden.

Seit 2006 ist nun in dritter Generation Friedrich Heins alleiniger Pächter des Klostergutes Uehrde. Friedrich Heins ist somit der erste Pächter, der auch auf dem Betrieb aufwuchs. Als größere bauliche Veränderung, ist der Bau einer freitragenden Mehrzweckhalle und eines 900 t Getreidesilos in der Ortsrandlage von Uehrde zu nennen. Auslöser für dieses Projekt war der Sturm Kyrill, der im Januar 2007 die große alte Feldscheune, gebaut 1913, völlig zerstörte.

Uehrde ist zu etwa drei Viertel mit einer Bonität zwischen 80 und 90 Bodenpunkten gesegnet (Ausläufer der Magdeburger Börde). Leider bricht eine oftmals ausgeprägte Frühjahrstrockenheit die absoluten Ertragsspitzen weg. Uehrde bekommt im langjährigen Mittel rd. 600 mm Niederschlag und damit fast 100 mm weniger als die Hildesheimer Börde. Die innerbetriebliche Lage, ist bedingt durch die Historie anders als bei den meisten Klostergütern, arbeitswirtschaftlich schwierig. Die Flächen liegen in 5 Dörfern und sind meist relativ klein. Insgesamt sind es über 40 Teilflächen, von denen 17 kleiner als 5 ha sind. Ähnlich wie in der Hildesheimer Börde war der Zuckerrübenbau bis vor kurzem das Hauptstandbein für die Betriebe in der Region. Durch die Reform der Zuckermarktordnung 2006 hat die Rendite in diesem Bereich stark nachgelassen.

Aktuell werden auf dem Klostergut Uehrde neben gut 60 ha Zuckerrüben, rund 250 ha Getreide und Raps angebaut, wobei der Schwerpunkt auf dem Weizen liegt. Es existiert eine enge Zusammenarbeit mit der Saatzucht Strube in Söllingen und Schlanstedt, die ihren Anfang bereits durch die Tätigkeit von Fritz Heins bei Strube hatte. Uehrde vermehrt für Strube Vorstufen- und Basissaatgut und wird an Versuchen beteiligt. Es gibt einen guten Austausch zwischen Züchtung und landwirtschaftlicher Praxis.

Die Außenwirtschaft wird  vom Betriebsleiter und 2 festen Mitarbeitern aus Uehrde sowie treuen Aushilfen erledigt, wobei der Anteil der Lohnarbeiten für Dritte einen immer breiteren Raum einnimmt. Buchführung und Finanzen des Betriebes werden durch Ehefrau Kathrin Heins bearbeitet.

Aktuell werden noch für 3 weitere Betriebe am Ort umfangreiche Dienstleistungen durchgeführt. In Nebenzeiten werden viele Gebäudereparaturen selbstständig erledigt.

Als neues Standbein und Betriebszweig wurden im Frühjahr 2010 ca. 12 ha Spargel gepflanzt. Dies geschieht in Kooperation mit dem ehemaligen Chef von Friedrich Heins, Ernst-August Winkelmann, der in Westfahlen und Brandenburg Spargel, Erdbeeren, Heidelbeeren und Kürbisse in großem Umfang anbaut und vermarktet. Das SpargelGut Braunschweiger Land verkaufte im Frühjahr 2012 die erste Ernte des leckeren Edelgemüses an eigenen Ständen im alten Braunschweiger Land. Zur Saison 2013 soll auch ein Hofladen eröffnet werden.

Mehr Informationen zu diesem neuen Standbein gibt es unter www.spargelgut.com

 

Date

16. November 2021

Tags

Gebäude
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